Donnerstag, 18. Februar 2016

Chili: Scharf und gesund

Chilischoten scharf und gesund



(Quelle: Wiki)


Rot, klein und scharf. So kennen wir die aus Mittel- und Südamerika stammenden Chili-Schoten. Chili-Schoten werden heute besonders zum Schärfen von Speisen verwendet. Dass Chilis darüber hinaus wahre Gesundheitsbringer sind, ist dagegen kaum bekannt. Wie und wo beeinflussen Chili-Schoten unseren Körper?

Mit Chilischoten den Stoffwechsel anheizen

Beim Verzehr von Chili, schüttet unser Körper verstärkt Katecholamine (z.B. Dopamin und Adrenalin) aus. Diese Katecholamine sind der Grund, weshalb es uns beim Verzehr von scharfen Mahlzeiten warm wird und wir schlussendlich anfangen zu schwitzen. Dieses Warmwerden und Schwitzen ist ein Zeichen dafür, dass unser Stoffwechsel angeregt ist und mehr Kalorien verbrennt. Eine Studie mit Ratten konnte nun zeigen, dass bei einem hohem Capsaicin Konsum das Körperfett bis zu 8% reduziert werden kann.

Chili verbessert Blutzucker- und Blutfettwerte

Auch Diabetiker können sich freuen. Ein erhöhter Einsatz von Chili verbessert die Sensitivität zu Insulin. So können die Blutzucker- und Blutfettwerte durch regelmäßigen Chilikonsum verbessert werden.

Chili gegen Schmerzen und Entzündungen

Chili wirkt doppelt schmerzsenkend: Einerseits unterbindet das im Chili befindliche Capsaicin die Schmerzweiterleitung, andererseits bindet sich dieser Wirkstoff an den Vanilloid Rezeptor. Dieser Rezeptor ist Schuld daran, dass wir Schmerzen fühlen. Außerdem ist dieser Rezeptor für Entzündungsprozesse verantwortlich. Durch das Binden von Capsaicin an diesen Rezeptor, wird dieser deaktiviert oder desensibilisiert.
Durch die hohe entzündungssenkende Kapazität von Capsaicin sollte Chili bei allen Entzündungserkrankungen eingesetzt werden, also nicht nur bei Übergewicht oder Diabetes sondern auch bei Krebs, Arthrose, Rheuma, MS oder nach hartem Training oder auch direkt vor dem Wettkampf.

Chili senkt den Blutdruck


Der Chili-Scharfmacher Capsaicin wirkt entspannend auf die Blutgefäße und senkt daher den Blutdruck. Das berichten chinesische Forscher nach einem Experiment an Laborratten, die unter chronischem Bluthochdruck litten. Wenn die Ratten kontinuierlich mit ihrer Nahrung Capsaicin zu sich nahmen, schütteten sie mehr Stickstoffmonoxid aus. 

Dieser Botenstoff entspannt wiederum die Blutgefäße, erklären die Wissenschaftler von der Third Military Medical University in Chongqing. Über ihre Ergebnisse berichten sie im Fachmagazin "Cell Metabolism".
Frühere Studien deuteten bereits darauf hin, dass Capsaicin kurzfristig den Blutdruck senkt. Die Forscher konnten diesen Zusammenhang jetzt in einer Langzeitstudie bestätigen: Die Versuchstiere erhielten über einen Zeitraum von sieben Monaten kontinuierlich Capsaicin. Die eingesetzten Ratten stammten aus einer speziellen Zuchtlinie mit chronischem Bluthochdruck. Die capsaicinreiche Diät führte bei ihnen zu deutlich besseren Blutdruckwerten im Vergleich zur Normalkost bei anderen Versuchstieren. Der niedrigere Blutdruck ging dabei mit erhöhten Werten von Stickstoffmonoxid in den Blutgefäßen der behandelten Ratten einher - einem Wirkstoff, dessen Bedeutung für die Funktion der Blutzirkulation bereits lange bekannt ist.
Wie Capsaicin konkret auf den Blutdruck des Menschen wirkt, soll jetzt als nächstes erforscht werden, schreiben die Wissenschaftler. Ihnen zufolge gibt es für den positiven Effekt eines hohen Chilikonsums allerdings schon jetzt Hinweise: In Regionen Chinas, in denen die Bevölkerung ihre Speisen traditionell stark mit Chili würzt, neigen nur etwa 10 bis 14 Prozent zu Bluthochdruck - im Vergleich zu 20 Prozent in Bevölkerungsgruppen mit geringerem Chilikonsum. Für Menschen, die nicht so gerne scharf essen, gibt es laut den Forschern auch milde Chilisorten, die einen dem Capsaicin ähnlichen Wirkstoff enthalten. Dieser soll die gleichen positiven Eigenschaften haben, aber nicht so scharf schmecken.

Chilischoten bauen Schleimhäute auf

Aufgrund der schärfenden Eigenschaft, vermuten viele, dass Chilischoten Schleimhäute reizen und schlecht für den Magen seien. Heute wissen wir, dass Chilischoten Schleimhautschutzstoffe enthalten, so dass sie sogar therapeutisch bei Magengeschwüren, bei Gastritis oder Magenblutungen eingesetzt werden. Der bekannteste Schleimhautschutzstoff dabei ist das Capsaicin, welches der Chilischoten auch seine charakteristische Schärfe verleiht.

Chili im täglichen Einsatz

Um die positiven Wirkungen der Chili auszunutzen, sollten Sie täglich 6 kleine Chili-Schoten schlucken – am besten immer 2 Stück zu den Mahlzeiten, möglichst leicht angeritzt, damit sie besser verdaut werden können. Bei Schmerzen in Gelenken und in Muskeln empfehle ich zusätzlich äußerlich mit capsaicinhaltigen Körperlotions zu arbeiten, um schnelle Erleichterungen zu bekommen.
Also leben Sie etwas schärfer als bisher – Ihr Körper wird sich darauf freuen

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