Dienstag, 10. November 2015

Bockhornklee - nicht nur gegen Haarausfall

BOCKSHORNKLEE - WIRKUNG UND ANWENDUNG







In Fachkreisen wird der Bockshornklee als Trigonella foenum-graecum bezeichnet und gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler. Er ist eng mit dem Schabzigerklee verwandt und zählt zu den Hülsenfrüchtlern. 

Als einjährige Krautpflanze kann der Bockshornklee eine Wuchshöhe von immerhin 80 Zentimetern erreichen und zeichnet sich durch seine langen Pfahlwurzeln sowie den faserigen Seitenwurzeln aus. 

Die Stängel selbst sind aufrecht und rund. 


Seit jeher werden dem Bockshornklee zahlreiche Wirkungen nachgesagt, die dem Menschen schon in vergangenen Zeiten zur Linderung von Leiden verhalfen und auch heute noch gut tun.  So soll der Bockshornklee allem voran Haarausfall stoppen und die Libido steigern.


Der Bockshornklee im Wandel der Zeit


Seinen Namen erhielt der Bockshornklee aufgrund seine schmalen, langen und nicht zuletzt aufgrund seiner hornförmigen Hülsenfrüchte, die eine Länge von bis zu 12 cm erreichen können. Hier befinden sich zwischen 10 bis 20 Samen, die zumeist von einer zähen Haut umhüllt sind. Die Farbe wird häufig als ockergelb bis hin zu hellbraun beschrieben. Aber auch rötliche sowie grüne Farbschattierungen sind möglich. 


Werden die Samen zwischen den Fingern verrieben, verströmt ein recht intensiver Geruch. Eine Ernte der Früchte ist von Juli bis September möglich, wenn ein guter Standort gegeben ist. 

Der Bockshornklee liebt es zum Beispiel an einem sonnigen Ort zu wachsen, an dem lehmiger Boden vorherrscht. Aber auch eine hohe Versalzung des Bodens und eine Trockenperiode nimmt der Bockshornklee an.

Die Pflanze selbst stammt aus dem südlichen Europa, aus Afrika sowie dem Nahen Osten. Auch in Indien, Australien und China wurde diese Pflanze gesichtet, ehe sie nach Deutschland kam. Heute findet sich der Klee vor allem im südlichen als auch mittleren Bereich des Landes an. Zu damaligen Zeiten wurde der Bockshornklee im alten Ägypten, aber auch am Mittelmeer sowie mittleren Osten angebaut und genutzt. Er galt vorrangig in der Pflanzenheilkunde sowie im Bereich der Geburtshilfe als unerlässlich. 

Auch für religiöse Zwecke wurde die Pflanze gern genutzt und eingesetzt. Im Mittelalter versuchten Benediktinermönche, die Pflanze anzubauen und in unseren Gefilden zu beheimaten. So wurde ca. um 795 nach Christus von Karl dem Großen ein Anbau veranlasst.
Im Laufe der Zeit setzte sich der Bockshornklee beständig durch und wurde nicht zuletzt durch Pfarrer Kneipp bekannt, der diese Pflanze in die Volksheilkunde aufnahm. Damals nahm die Nachfrage nach einem weiteren Anbau stark an. Eher in Verruf geriet der Bockshornklee durch eine verunreinigte Ernte, die von Ägypten nach Europa gelangte, die schlussendlich aller Wahrscheinlichkeit nach die HUS-Epidemie im Jahr 2011 auslöste.


Bockshornklee in der Küche



Nichtsdestotrotz erfreut der Bockshornklee auch heute noch im nahen Osten, in Spanien als auch Nordafrika einem hohen Stellenwert. Hier wird der Klee als Futterpflanze, aber auch als Nahrungsmittelquelle angebaut. Die Samen werden geröstet, gegart oder auch vom Strauch direkt verzehrt. 

Weiterhin gilt die Ernte ideal als Gewürz und wird gern als Zugabe für Currypulver genutzt. 

Die Samen beispielsweise in Südtirol als Käse- oder Brotgewürz verwendet, um einen unvergleichliche Würze zu erhalten.

Selbst in der indischen Küche ist der Bockshornklee nicht mehr wegzudenken. Hier werden die Samen für Currymischungen genutzt, oder aber auch in frischer als auch getrockneter Variante angenommen. In türkischen Spezialitäten ist der Bockshornklee unerlässlich und wird als Würzung für Salate oder zu Sprossengemüsen beigefügt.



Rolle in der Medizin


Zusätzlich zu dieser Genussvielfalten spielt der Bockshornklee auch in der Medizin eine überaus gewichtige Rolle. 


So wurden in einer Doppelblindstudie 50 Parkinsonpatienten mit Bockshornkleeextrakt behandelt, bei der ein signifikanter Rückzug verschiedener Symptome erkannt werden konnte. Bockshornklee kann also nicht nur kulinarisch sondern auch medizinisch eingesetzt werden.

Wissenschaftler und Experten legen die Vermutung nahe, dass der Bockshornklee eine positive Wirkung auf dopaminerge Nervenzellen hat und eine Schädigung dieser erfolgreich verzögern kann.


Weiterhin enthält Bockshornklee wertvolle Histidine, welche zur Familie der Aminosäuren zählen. Diese sollen bei Einnahme Leberschäden entgegenwirken. Als Aufguss ist der Tee vor allem in Tibet, China als auch Indien begehrt und wird hier vermehrt bei Hustenleiden oder zur Reinigung von Atemwegen verwendet. 

Ausserdem soll im Bockshornklee Diosgenin enthalten sein, welches im Kampf gegen Dickdarmkrebs förderlich und heilend sein soll. In Indien wird der Klee als Tonikum, Aphrodisiakum, Aromatikum und Carminativum verwendet. Auch eine Kühlung bei Pocken soll mit einem Aufguss Linderung verschaffen.
Die Bockshornklee Wirkung im Einzelnen


Die sagenumwobenen Wirkungen von Bockshornklee sind vielfältig und haben sich über viele hunderte Jahren gehalten. Bei näherer Betrachtung wird klar, dass die Samen des Bockshornklees, ähnlich wie Lein- oder Flohsamen, Schleimstoffe schaffen und über eine Vielzahl an Inhaltsstoffen verfügt, die für den menschlichen Organismus unerlässlich sind.


Neben Vitamin C, finden sich
Calcium
Magnesium
Vitamin B6
Vitamin A
Vitamin D
und weitere Proteine an. 


Stoffe, die der Körper nicht bilden kann, werden mit den Bockshornkleesamen aufgenommen und schaffen neben einem Zellschutz auch einen gewichtigen Beitrag zur Blutbildung oder Stärkung der Nervenfunktion.
Der Bockshornklee verfügt ebenso über ein Phytohormon, welches dem menschlichen Hormon überaus stark ähnelt und die körpereigene Hormonproduktion ankurbelt. Dank Östrogen sowie Prolaktin werden Brustgewebe und somit Milchproduktion angeregt, das Testosteron fördert hingegen Muskelbildung und erhöht nicht zuletzt die männliche Libido. 

Die Bitterstoffe, die im Bockshornklee enthalten sind, regen weiterhin die Gallen- sowie Magensäure an und schüren somit den Appetit. Somit wird die Verdauung angekurbelt und effektiver in Bewegung gebracht. Zudem sollen die freigesetzten Gallensäuren dafür zuträglich sein, dass Cholesterin gebunden wird.

Äußerst pikant sind allerdings die
ätherischen Öle, die der Bockshornklee Wirkung desinfizierende als auch antibakterielle Vorteile erbringen. Diese wirken sich nicht nur auf die Duftwahrnehmung und den Geschmack aus, sondern lindern auch Entzündungen, im Mund-, Rachen- als auch Halsbereich. Allerdings weist der Bockshornklee noch weitere Eigenschaften auf.




Bockshornklee gegen Haarausfall

Die Kleesamen verfügen über einen hohen Anteil von Trigonellin, Nikotinsäure sowie Vitamin B3, die den Haarwuchs nachhaltig zu fördern können. 


All diese Inhaltsstoffe sollen mit einem Anteil von rund 3% im Bockshornklee enthalten sein. Gemeinschaftlich mit dem Wirkstoff Diosgenin werden spezielle Hormone, die für den Haarausfall verantwortlich sind, blockiert, sodass die Haarwurzeln geschützt bleiben. 

Somit kann Bockshornklee Haarausfall durchaus stoppen und das Haarwachstum positiv beeinflussen. 

Die Medizin hat jedoch ebenso erklärt, dass bei Weitem noch nicht alle Wirkungen des Bockshornklees auf den Menschen nachgewiesen und dokumentiert sind. Dennoch konnten bereits etliche Vorzüge näher erkannt und erläutert werden, die folgenden dargelegt werden.


In Verbindung mit natürlichen, pflanzlichen Hormonen und nicht zuletzt dem Vorkommen von Vitaminen, konnte die bereits in der Antike überlieferte Meinung, dass Bockshornklee Haarausfall entgegenwirkt, bestätigt werden. So kann ein Aufguss, zum Beispiel ein Bockshornklee Tee, oder aber auch eine Spülung sinnreich sein. Gleichwohl wird durch diese Maßgabe eine vorteilhafter Nebeneffekt erzielt: Das Haar hält einen seidigen Glanz, ist weich und glatt. Somit wird auch effektiv Spliss vermieden.

Ideal für eine Behandlung ist eine Packung aus Bockshornkleeblättern, die mit Wasser sowie Kokosöl vermengt und anschließend auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Mithilfe einer Massage sowie einer anschließenden Einwirkzeit von rund einer halben Stunde, wird dem Haarausfall Einhalt geboten. Auch wenn diese Behandlung als recht aufwendig erscheint, so kann bereits nach wenigen Wochen ein Erfolg verzeichnet werden. In Verbindung mit zwei Tassen Bockhornklee Tee pro Tag kann ebenso der Haarwuchs stimuliert werden.

Diese These wurde auch 2006 in einer ausgiebigen Studie vom proDERM Institut in Hamburg untermauert, welche eng mit der Uni Hohenheim zusammenarbeitet und den Bockshornklee näher unter die Lupe nahm. Während der Studie wurden rund 30 männliche und 30 weibliche Probanden im Alter zwischen 30 und 67 Jahren untersucht, die in zwei unterschiedliche Gruppen aufgeteilt wurden. Eine Gruppe erhielt während der Untersuchung Placebos, während die andere Gruppe Bockshornklee Kapseln einnahmen. Die Studie dauerte ungefähr 6 Monate und erbrachte schlussendlich eindeutige Ergebnisse.


Im Zuge einer Bildanalyse wurde erkennbar, dass die Haare der Probanden während des Testzeitraumes dicker und auch bei ca. 82% der Testpersonen deutlich dichter wurden. Kaum merklicher Haarwuchs wurde somit wieder belebt und schwache Haare deutlich wieder erkennbar. 


Nebenbei wurde ein weiterer Effekt erkennbar: nicht nur die Haare wurden wiederbelebt, sondern auch die Haut, die sich schöner und vitaler gestaltete.


Weitere Wirkungen


Bockshornklee wirkt ausserdem gegen

  • Schwitzen
  • Appetitlosigkeit
  • Diabetes
  • Erkrankungen der Atemwege
  • sowie Hauterkrankungen


und kann sich nicht zuletzt positiv auf die Milchbildung während der Stillzeit auswirken, das Blutbild verbessern und nebenbei die männliche Potenz steigern. Der Nutzen von Bockshornklee Kapseln kann demnach unterschiedliche Wirkungen haben, sich aber insgesamt positiv auf den menschlichen Organismus auswirken.
Bockshornklee Kapseln kaufen und anwenden



Wo kann man Bockshornklee beziehen?


Bockshornklee Kapseln lassen sich mittlerweile nicht nur in der Apotheke oder in der Drogerie, sondern auch im Internet einfach und unkompliziert kaufen. Bereits zwei Kapseln täglich reichen aus, um deutliche Vorteile zu erlangen. Soll hingegen eher die frische Variante bevorzugt werden, so lassen sich Bockshornklee auch im Bioladen im Bund erwerben. Die trocknete Variante ist ebenso in Reformhäusern auffindbar und lässt sich im Gewürzregal vorfinden.

Wer Bockshornklee kaufen möchte, kann dies also durchaus tun – dennoch sollten weitere Maßnahmen in Betracht gezogen werden, denn nicht nur durch die Einnahme der Kapseln kann sich der Körper erholen. So sollte weiterhin auf Alkohol und Zigaretten verzichtet werden. Auch eine gesunde, ausgewogene Ernährung, die bestmöglich mit einer Portion Sport täglich einhergeht, schaffen Linderung und Erleichterung von manch körperlichen Leiden.


Interessantes zum frischen Bockshornklee



Auch wenn die Wirkung von Bockshornklee Tee oder Bockshornklee Kapseln vorteilhaft ist, so nutzen auch einige Anwender die frischen Samen oder ein Bund, um diesen selbst zu Hause in den eigenen vier Wänden haltbar zu machen. Die ätherischen Öle der Pflanze verlieren sich hingegen recht schnell, sobald sie an Licht und Luft gelangen, sodass hier am besten kleine Mengen gekauft und aufbewahrt werden.

Eine ideale Aufbewahrung stellt ein kleines, verschließbares Glas dar. Sollen die Bitterstoffe bestmöglich eingedämmt werden, so ist die Röstung die wohl sinnvollste Art. Ohne Zugabe von Fett werden die Samen hierfür in einer beschichteten Pfanne leicht angeröstet. Dies baut die Bitterstoffe ab, hinterlässt jedoch herausragende Röstaromen. Anschließend können die Samen in einem Mörser gemahlen werden, um verschiedenen Gerichten eine unvergleichliche Note zu ermöglichen.



Quellen



http://www.bockshornklee.info/
http://www.bockshornklee.info/studien.html

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