Samstag, 26. Juli 2014

Beeren - Schutzstoffe

Beeren



Ihre Farbe erhalten Beeren durch sekundäre Pflanzenstoffe, die zur Gruppe der Polyphenole gehören. Den größten gesundheitlichen Nutzen haben dabei die Anthocyane, die für die blaue oder rote Farbe u. a. in Heidelbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren verantwortlich sind. Diese Stoffe wirken u. a. als Radikalfänger (Antioxidantien) und können dadurch die Körperzellen vor der Zerstörung durch die aggressiven Sauerstoffmoleküle schützen. Anthocyane können Sie vor diesen Erkrankungen schützen:

  • Demenz
  • Krebs (v. a. Darmkrebs, Speiseröhrenkrebs)
  • Parkinson-Krankheit
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Arteriosklerose, Bluthochdruck, Schlaganfall)

Darüber hinaus wirken sie entzündungshemmend, verbessern die Fließeigenschaften des Bluts und wirken auf den Gesamtcholesterin-Spiegel leicht senkend.
Ebenso wie die Anthocyane gehören auch die in Beeren enthaltenen Flavonoide und OPC zu den Polyphenolen. In konzentrierter Form werden sie von vielen Herstellern in Präparaten zur Nahrungsergänzung angeboten. Der Experte des Bundesforschungsinstituts für Ernährung und Lebensmittel in Karlsruhe, Bernhard Watzl, gibt jedoch zu bedenken, dass eine Pille mit einzelnen Wirkstoffen niemals die positiven Wirkungen haben kann wie die Kombination der unterschiedlichen Inhaltsstoffe in frischen Beeren. 

Beeren beugen Darmentzündungen und Parkinson vor


Heidelbeeren enthalten außer Flavonoiden und Vitamin C auch große Mengen an Gerbstoffen. Diese Catechin-Gerbstoffe verdichten die Eiweiße in der Schleimhaut des Darms, wirken dadurch zusammenziehend und lindernd bei Durchfällen. Aktuelle Forschungen beschäftigen sich damit, ob dieser Effekt auch zur Behandlung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) genutzt werden kann. Dazu konnten Forscher der Universität Würzburg in einem Laborversuch nachweisen, dass Heidelbeer-Farbstoffe ein Enzym (Lipoxygenase) hemmen, das bei Entzündungsreaktionen eine wesentliche Rolle spielt.
Forscher der Universität Harvard in Boston/USA fanden heraus, dass die Polyphenole in Beeren das Risiko für Parkinson deutlich senken können. Sie hatten mittels Fragebögen die Ernährungsgewohnheiten von rund 150.000 Teilnehmern über einen Zeitraum von bis zu 22 Jahren ermittelt. Dabei stellten sie fest, dass das Parkinson-Risiko bei den Teilnehmern, die häufig Beeren aßen, um 40 % vermindert war. Dieses Ergebnis führen die Forscher auf den hohen Gehalt an Anthocyanen in Beeren zurück, da diese sekundären Pflanzenstoffe eine schützende Wirkung auf die Nerven haben.
In letzter Zeit berichten die Medien auch verstärkt über neue Sorten und ihre gesundheitlichen Vorteile. So sollen z.B. Aronia-Beeren positive Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben und Goji-Beeren das Immunsystem ebenso stärken wie Schisandra. 

Zwar haben diese Beeren aufgrund der klimatischen Verhältnisse in ihrer Heimat tatsächlich eine andere Vitalstoff-Zusammensetzung als unsere heimischen Sorten, einen generell größeren gesundheitlichen Nutzen bieten sie jedoch nicht.

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