Dienstag, 24. Juni 2014

Wassermelone - Vitamin- und Mineralstoffbombe


Wassermelone



Ursprung und Verbreitung der Wassermelone


Die Wassermelone bzw. die Wildform hat ihren Ursprung in Afrika. Die Wildform wird auch Tsamma-Melone genannt (auch als Zitronenmelone bezeichnet), was im übertragenen Sinne "bitter" bedeutet. Die ersten Melonen so wie wir sie kennen tauchte rund 2000 v. Chr. im alten Ägypten und Westasien auf. Die Pflanze verbreitete sich rasch über Zentralasien und Indien, bis sie ca. 1000 v. Chr. auch in China und im südlichen Teil Russlands angebaut wurde. In Europa wurde die Wassermelone relativ spät eingeführt. Die Pflanze wurde vermutlich im Südwesten Europas von den Arabern eingeführt, dies lässt sich aufgrund linguistischer Studien vermuten. Erst durch die ottomanische Expansion kam sie nach Südosteuropa. Noch später, vor rund 500 Jahren, brachten spanische Seefahrer die Wassermelone nach Amerika.






Botanische Beschreibung


Die Wassermelone (Citrullus lanatus) ist eine einjährige, krautige Pflanze und gehört zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Sie unterscheidet sich aber von den anderen Kürbisgewächsen. Die Blätter sind im Gegensatz zur Gurke bzw. zum Kürbis gefiedert. Die Früchte der Wassermelone haben auch kein zentrales Kerngehäuse wie die Gurke oder der Kürbis, sie sind im ganzen Fruchtfleisch verteilt. Das weitläufige Wurzelsystem der Wassermelone verläuft vorwiegend nahe der Oberflache. Sie ist bodenwüchsig, kann aber auch je nach Sorte an Schnüren oder Stäben hochgezogen werden wie Gurken. 
Die Art ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Das bedeutet, dass sich an einer Plfanze sowohl männliche als auch weiblich Blüten befinden. Die Unterscheidung zwischen männlichen und weiblichen Blüten ist ganz einfach. Die weibliche Blüte hat einen Fruchansatz unterhalb der Blüte die aussieht wie eine Minimelone.

Um eine Frucht zu bilden muss der Pollen der männlichen Blüte auf die Narbe der weiblichen Blüte transportiert werden. Die Frucht, botanisch gesehen eine Panzerbeere, kann in Größe und Gewicht von Sorte zu Sorte sehr stark abweichen. Auch die Melone selbst ist nicht immer rund. Die Ali-Baba Wassermelone ist beispielsweise walzenförmig. Auch das Fruchtfleisch ist nicht bei allen Sorten rot. Das Fruchtfleisch kann je nach Sorte rosa, orange, gelb, weiß und sogar grün sein. Ebenso unterschiedlich kann die Schale der Frucht gefärbt sein. Die meisten sind grünlich - einfarbig oder gestreift. Eine Sorte mit gelber Schale ist die Golden Midget. Die zu Beginn (hell)grüne Schale färbt sich gelb, sobald die Melone reif ist. Ebenfalls interessant ist die Sorte Moon & Stars die, wie der Name schon verrät, auf der grünen Schale einen gelben Mond und viel kleine gelbe Sterne hat, ebenso wie auf den Blättern der Pflanze.

Anhand dieser Merkmale sieht man, wie viele Gesichter die Wassermelone eigentlich hat. Es gibt weit über 100 verschiedene Sorten, darunter sind wirklich einzigartige und unverwechselbare Sorten.

Kulinarische Bedeutung


Die Afrikaner nutzten damals nur die Kerne der damaligen Wildform, da das Fruchtfleisch bitter war. Die Kerne dienten als Getreideersatz und es wurde Brot damit gebacken. In anderen Regionen wurden daraus Bällchen geformt und gekocht. Das bittere Fruchtfleisch wurde ausgepresst und das daraus gewonnene Wasser diente als Durstlöscher. Das ausgepresste Fruchtfleisch wurde dann an die Tiere verfüttert. Die Schale wurde in einem zuckerähnlichen Brei kandiert und somit haltbar gemacht. Aber auch heute noch verwendet man in Indien und China meist nur die Kerne um Brot zu backen.

In China wurden dafür spezielle Sorten mit extra großen Samen gezüchtet. Im südlichen Teil der damaligen Sowjetunion wurde das Fruchtfleisch zu einem alkoholischem Getränk vergoren oder als Sirup eingekocht. 

Heutzutage essen die meisten die Wassermelone so wie sie ist, als süßen erfrischenden Durstlöscher an heissen Sommertagen. 

Es gibt viele verschiedene Wassermelonenrezepte wie z.B. Sirup, Eis, Wassermelone gegrillt mit Vanilleeis und viele mehr.

Wassermelonen schmecken nicht nur gut sondern sind auch richtig gesund. 

100 g Wassermelone decken bereits über 25% des Tagesbedarf an Vitamin B5 ab. 


Aufgrund des hohen Wasseranteils spielt die Wassermelone beim Abnehmen oder beim Heilfasten eine sehr große und wichtige Rolle. 


100 g Fruchtfleisch enthalten im Schnitt folgende Inhaltsstoffe bzw. Nährwerte:

Zusammensetzung
  • 30 kcal (160 kJ)
  • Wasser:90,18 g
  • Kohlenhydrate:8,28 g
  • Eiweiß:0,60 g
  • Ballaststoffe:0,24 g
  • Fett:0,20 g
Vitamine
  • Vitamin A:33,00 µg
  • Retinol:0,00 µg
  • Beta-Carotin:200,00 µg
  • Vitamin B1:45,00 µg
  • Vitamin B2:50,00 µg
  • Vitamin B3:150,00 µg
  • Vitamin B5:1600,00 µg
  • Vitamin B6:70,00 µg
  • Vitamin B7:4,00 µg
  • Vitamin B9:3,00 µg
  • gesamte Folsäure:5,00 µg
  • freie Folsäure:2,00 µg
  • Vitamin B12:0,00 µg
  • Vitamin C:6,00 µg
  • Vitamin D:0,00 µg
  • Vitamin E:70,00 µg
  • Vitamin K:10,00 µg
Mineralstoffe
  • Calcium:11,00 mg
  • Chlor:8,00 mg
  • Kalium:158,00 mg
  • Magnesium:3,00 mg
  • Natrium:1,00 mg
  • Phosphor:11,00 mg
  • Schwefel:12,00 mg
Spurenelemente
  • Eisen:0,40 mg
  • Fluor:11,00 µg
  • Jod:1,00 µg
  • Kupfer:70,00 µg
  • Mangan:20,00 µg
  • Zink:0,10 mg
Quelle: Nährwertrechner.de


Anbaugebiete

Wassermelonen werden vorwiegend in warmen Gebieten angebaut. Auch in Deutschland werden Wassermelonen gewerblich angebaut, aber natürlich bei Weitem nicht in der Menge wie beispielsweise in Spanien oder Italien, dazu ist unser Klima dann doch etwas zu kalt. In Niederbayern werden sie von einem Bauer angebaut und frisch vom Feld verkauft. Das kommt bei seinen Kunden sehr gut an und teilweise kommen Kunden bis von München, nur um die frische Ware kaufen zu können. Im Vergleich zu anderen Ländern ist das aber nur ein Tropfen auf den heissen Stein. 

Die meisten Wassermelonen werden in China angebaut. China produziert rund zehn mal so viel wie der zweitplatzierte Türkei. Wobei China überwiegend nur die Kerne weiterverwendet und dafür spezielle Sorten anbaut. Platz drei belegt der Iran. 

Ägypten und die USA liegen dicht zusammen auf Platz vier und fünf. Danach etwas weiter abgeschlagen Mexiko und Südkorea. 

Deutsche Supermärkte beziehen die Früchte aber meistens aus Spanien, Italien oder Ungarn, da die Transportwege wesentlich kürzer sind. 

Denn reife Wassermelonen werden bei zu langem Transport matschig oder mehlig. Wenn ihr also im Supermarkt eine mehlige oder matschige Melone bekommt, hat der Transport zu lange gedauert. 

Da Wassermelonen nach der Ernte nicht nachreifen wie beispielsweise Bananen, müssen sie reif geerntet werden.




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