Sonntag, 16. Februar 2014

Schwindel - was tun?

Schwindel: So entsteht das Karussell im Kopf


Damit Sie Ihr Gleichgewicht halten und sich im Raum orientieren können, verfügt Ihr Körper über ein fein aufeinander abgestimmtes System verschiedener Sinneszellen. Nervenzellen im Auge empfangen die Seheindrücke, Strukturen im Innenohr regeln das Gleichgewicht und Sensoren in der Muskulatur sowie in den Gelenken registrieren Ihre Körperhaltung. All diese Sinneszellen melden ihre Informationen dem Gehirn, das sie miteinander abgleicht und auswertet. 
Damit dieses System reibungslos funktioniert, müssen alle Sinneszellen und auch das Gehirn optimal mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt sein.
Wenn es zu Störungen in diesem Informations-Gefüge kommt, wertet das Gehirn die unterschiedlichen Meldungen als uneinheitlich, und Sie fühlen sich unsicher und orientierungslos - es wird Ihnen schwindelig.
Wenn Sie schon einmal zu tief ins Glas geschaut haben, kennen Sie das Gefühl, dass sich die ganze Welt zu drehen scheint. In diesem Fall hat der Alkohol Ihr Kleinhirn verwirrt. Wenn Sie jedoch ohne Alkoholeinwirkung einen Drehschwindel bekommen, kann auch eine Migräne dahinterstecken. Nicht ganz so harmlos ist eine Entzündung des Gleichgewichtsnervs (Nervus vestibularis), die ganz ähnlich wie eine Grippe durch Viren verursacht wird. Sie gehört unbedingt in die Hände eines HNO-Arztes. Wenn Sie zusätzlich zu Drehschwindel-Attacken Ohrgeräusche und eine Verschlechterung des Hörvermögens feststellen, kann auch eine Menire-Krankheit dahinter stecken, bei der es zu einer vermehrten Flüssigkeitsansammlung im Gleichgewichtsorgan kommt. Sie tritt bevorzugt zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf und wird vom Ohrenarzt mit durchblutungsfördernden Medikamenten und Mitteln gegen Übelkeit behandelt.
Eine sehr häufige Schwindelform ist der Lagerungsschwindel. In den Bogengängen des Innenohrs befinden sich winzige Kristalle, die ein wesentlicher Bestandteil des Gleichgewichtssinns sind. Wenn diese Kalksteinchen aus ihrer Position geraten und sich ablösen, kann es zu anfallsartigem Drehschwindel kommen, den Ärzte gutartigen Lagerungsschwindel nennen. Ab dem 60. Lebensjahr kommt diese Schwindelform durch altersbedingte Abnutzung recht häufig vor. Hier helfen Ihnen die Übungen, die Sie weiter unten finden. Schwanken ohne äußere Ursache ist oft psychisch bedingt und wird psychogener Schwankschwindel genannt. Er entsteht nach lange andauernder seelischer Belastung, Stress und auch im Rahmen einer Depression. Das unsichere Gefühl auf den Beinen ist hierbei von Herzrasen und Angst begleitet und kann zu einer Panikattacke führen.

Das hilft Ihnen natürlich gegen Schwindel

Die folgenden homöopathischen Mittel haben sich alle gegen Schwindel bewährt. Beobachten Sie sich genau, und wählen Sie dann das am besten zu Ihren Beschwerden passende Mittel aus. Diese Mittel eignen sich zur Selbstbehandlung:
Argentum nitricum bei Schwankschwindel mit Höhenangst und großer Nervosität.
Cocculus bei Schwindel mit Übelkeit beim Autofahren, Fliegen oder auch bei Seekrankheit.
Conium bei Schwindel durch Lageänderung, besonders beim Seitwärtsdrehen des Kopfes.
Tabacum bei Schwindel mit Kollapsgefühl, kaltem Schweiß und Brechreiz. Auch hilfreich bei der Menire-Krankheit.
Veratrum album bei niedrigem Blutdruck mit taumeligem Schwindel, der sich beim Hinlegen bessert.
Tropfen Sie von dem zu Ihren Beschwerden passenden Mittel im akuten Fall einmalig 5 Tropfen in der Potenz LM VI direkt aus der Flasche auf die Zunge.
Mit den folgenden Übungen können Sie den Schwindel in vielen Fällen ganz einfach "wegtrainieren":
Fixations-Technik: Mit dieser Technik helfen sich Balletttänzer: Drehen Sie sich mehrfach um sich selbst und fixieren Sie dabei mit Ihren Augen ganz fest einen Punkt.
Balancieren: Legen Sie einen Schal auf den Boden und gehen Sie auf ihm auf und ab, ohne über seinen Rand zu treten.
Augenfolgeübungen: Sie erreichen eine bessere Verarbeitung von Bewegungsreizen, wenn Sie mit Ihren Augen so oft wie möglich sich bewegende Gegenstände verfolgen. Hierzu geeignet sind etwa ein vorbeifahrendes Auto oder ein fliegender Vogel.
Augentraining: Setzen Sie sich gerade auf einen Stuhl und bewegen Sie Ihre Augen nach rechts, nach links, nach oben und dann nach unten. Versuchen Sie, das Tempo zu steigern.
Machen Sie alle Übungen nur in schwindelfreien Intervallen und nur so lange, wie sie Ihnen Spaß machen. Auf diese Weise verbessern Sie spielerisch Ihren Gleichgewichtssinn und die Koordination von Augen, Muskulatur und Gehirn. Dadurch sind diese Übungen bei allen Schwindelformen hilfreich.




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